Monika B -
Ich bin nicht mehr eure Tochter
Monika B. ist eine junge Frau, die keine Kindheit hatte, sie wurde ihr systematisch zerstört - durch die eigenen Eltern.
Die 1967 geborene Tochter einer nach außen hin höchst ehrbaren Familie wuchs in einer Kleinstadt im Ruhrgebiet auf. Der Vater war erfolgreich in seinem Beruf und sehr aktiv in
der katholischen Kirchgemeinde. Die Mutter arbeitete als Verkäuferin. Und die Kinder - neben Monika drei Jungen - zeigten in der Schule ansprechende Zensuren.
Doch hinter der gutbürgerlichen Fassade spielte sich Unfaßbares ab: Über viele Jahre wurde Monika vom
Vater und den beiden älteren Brüdern sexuell mißbraucht. Und die Mutter, selbst mißhandelt vom Ehemann, verkauft das Mädchen an fremde Männer. Immer stärker wurde sie von den Eltern verstrickt in ein Netz wechselnder sexueller Beziehungen mit anderen Männern und Paaren.
Liebe und Vertrauen gab es nur zwischen ihr und Georg, dem jüngeren Bruder. Für ihn begann ein Martyrium, als er in der Pubertät begriff, was sich in der Familie abspielte und was Vater und Brüder seiner Schwester antaten. So wie sie wollte er nie werden - aber er spürte die Gefahr. Verzweifelt über die Situation sprang der Zwölfjährige von einer Brücke in den Tod. Sein Freitod, so hoffte er, würde auf das Schicksal seiner Schwester aufmerksam machen.
Der Tod des geliebten Bruders gab Monika B. die Kraft, dieser Familienhölle zu entkommen, sich in psychotherapeutische Behandlung zu begeben und schließlich den Vater vor Gericht zu bringen. Es dauerte Jahre, bis er wegen sexuellen Mißbrauchs der eigenen Tochter verurteilt wurde.
Das Buch schildert Monikas Leidensweg und die qualvollen inneren Kämpfe, die sie auszufechten hatte, bevor sie beginnen konnte, ihre eigene Vergangenheit zu bewältigen und sich selbst zu finden.
Es entstand in enger Zusammenarbeit mit karin Jäckel, die Monika B. vor einigen Jahren, als sie für einen fernsehfilm über Inzest recherchierte, kennenlernte. Sie begleitet die junge Frau seither intensiv auf ihrem Weg der Problembewältigung. |